ADIPOSITAS | Zahlen/Fakten Verbreitung von Übergewicht und Adipositas in Deutschland
Übergewicht (BMI 25-29,9 kg/m²)
Männer: 67,1% (1998: 67,1%)
Frauen: 53,0% (1998: 53,0%)
Adipositas (BMI ≥ 30 kg/m²)
Männer: 23,3% (1998: 18,9%)
Frauen: 23,9% (1998: 22,5%)
Im Vergleich zur letzten großen Erhebung im Jahr 1998 (Bundes-Gesundheitssurvey) nahm die Gruppe der Adipösen weiter zu, insbesondere im jungen Erwachsenenalter.
Quelle: Mensink GBM et al. Übergewicht und Adipositas in Deutschland. Ergebnisse der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1). Bundesgesundheitsbl 2013, 56: 786-794
Adipositas – eine der häufigsten Todesursachen
Adipositas steht auf Platz 6 der weltweit häufigsten Todesursachen (1990: Platz 10). Über 3 Mio. Todesfälle sind im Jahr 2010 auf einen erhöhten BMI zurückzuführen.
Quelle: Lozano R et al. Global and regional mortality from 235 causes of death for 20 age groups in 1990 and 2010: a systematic analysis for the Global Burden of Disease Study 2010. The Lancet 2012; 380: 2095-2128
Gesundheitsökonomische Aspekte
Direkte Kosten
Kosten für die unmittelbare Behandlung der Adipositas in Deutschland im Jahr 2003, z. B. Verhaltenstherapie, medikamentöse Therapien, Operationen etc.: 85,71 Mio. Euro
Kosten für die Therapie von Folgeerkrankungen, wie Diabetes mellitus Typ 2, Hypertonie, Myokardinfarkt, Schlaganfall, orthopädische Erkrankungen etc. in Deutschland im Jahr 2003: 11,3 Mrd. Euro
Indirekte Kosten
Kosten für Arbeitsunfähigkeit, Berufsunfähigkeit, Erwerbsunfähigkeit durch Adipositas assoziierte Folgeerkrankungen in Deutschland für das Jahr 2003: 1,4-1,6 Mrd. Euro
Trend
geschätzte Gesamtkosten der Adipositas für das Jahr 2020 in Deutschland nach WHO-Trendrechnung: 25,7 Mrd. Euro (2003: 13,5 Mrd. Euro)
Quellen: Knoll K-P, Hauner H. Kosten der Adipositas in der Bundesrepublik Deutschland – Eine aktuelle Krankheitskostenstudie. Adipositas 2008 (Vol. 2), 4; 204-210 | World Health Association – Joint WHO/FAO Expert Consultant on Diet, Nutrition and the Prevention of Chronic Diseases. 28 January-1 February 2002. Technical Report Series 916. WHO, Geneva, Switzerland | www.dag.de
Bewegung und Übergewicht
Regelmäßiges zügiges Gehen (2,5 Stunden/Woche) verlängert das Leben um bis zu 4,5 Jahre. Auch aktive Übergewichtige profitieren und sind im Vorteil gegenüber inaktiven Normalgewichtigen: So sterben Normalgewichtige, die sich kaum bewegen, durchschnittlich 3,1 Jahre früher als aktive Dicke (BMI 30 bis 34,9). Zu diesem Ergebnis kommt eine große Metaanalyse aus Skandinavien und den USA.
Quelle: Moore SC, Patel AV, Matthews CE, Berrington de Gonzalez A, Park Y, et al. Leisure Time Physical Activity of Moderate to Vigorous Intensity and Mortality: A Large Pooled Cohort Analysis. PLoS Med 2012, 9(11): e1001335. doi:10.1371/ journal.pmed.1001335
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Standardisierter Mortalitätsindex
in Abhängigkeit vom BMI

Quelle: Bender R, Jöckel K-H, Trautner C, Spraul M, Berger M. Effect of age on excess mortality in obesity. JAMA 1999, 28;281(16):1498-1504 |